Bürgermeisterwahl: So wurde Claudia Lindlahr zur CDU-Kandidatin

Emmerich(NRZ). 66,7 Prozent für Claudia Lindlahr als CDU-Kandidatin. Mit dieser Ankündigung hat sie überzeugt. Wird sie erste hauptamtliche Bürgermeisterin?.

Mittwochabend waren im Schützenhaus Kapaunenberg, wo sonst rauschende Feste gefeiert werden, zwei Abstimmungsurnen aufgebaut. Die CDU-Mitglieder haben auf der Versammlung in Emmerich entschieden, wer für die Partei zur Bürgermeisterwahl 2025 aufgestellt werden soll. Mit 80 zu 39 Stimmen setzte sich Claudia Lindlahr gegen Tim Krebber durch. Vier Mitglieder enthielten sich, ein Mitgleid stimmte mit „Nein“.

Rund 150 Besucher bei der Versammlung

Rund 150 CDU-Mitglieder und Interessierte waren gekommen. Da sich jedes Parteimitglied am Eingang registrieren lassen musste und eine Stimmkarte erhielt, kam es zu einer Warteschlange, die Versammlung startete mit rund zehnminütiger Verspätung.

Dr. Günther Bergmann, Kreis Klever Landtagsmitglied, fungierte souverän als neutraler Versammlungsleiter. Bergmann betonte, dass sich „ganz, ganz klar an das Wahlrecht im Sinne der Landeswahlordnung gehalten wird. Das ist nicht Besserwisserei, sondern dient der rechtlichen Absicherung“. Dementsprechend war die Tagesordnung und die Auswahl der für die Durchführung benötigten Akteure gestaltet. Zur Wahl stellten sich Claudia Lindlahr und Tim Krebber, ehemaliger CDU-Fraktionschef.

Claudia Lindlahr will die Stadt zur Ermöglichungsbehörde umgestalten

Beide Bewerber hatten 15 Minuten um sich und ihre Ziele vorzustellen. Das Publikum, aus 125 Stimmberechtigten und den interessierten Bürgern zusammengesetzt, hörte zuerst Lindlahr, der der erste Redeplatz zugelost worden war. Die 50-jährige Dipl.-Verwaltungs-Betriebswirtin mit 31 Jahren Verwaltungserfahrung in Köln, war einige Jahre Ortsvorsteherin von Klein-Netterden und leitet seit einem Jahr den Fachbereich Jugend, Schule und Sport der Stadt Emmerich, den sie in der Zeit nach eigenen Angaben vollständig umstrukturiert hat. „Herausforderungen sollen im Team gelöst werden. Aber die Führungskraft muss erkennen, wann ganz klar entschieden werden muss.“

Sie würde offen und transparent handeln, aufrichtig zuhören, was den Bürgern wichtig ist und „ich muss mich im Rathaus nicht mehr einarbeiten, wenn ich es zu einer Ermöglichungsbehörde mache“. Ihr Motto „Bewegung statt Stillstand“ wurde mit gutem Applaus belohnt.

Tim Krebber stehe für traditionelle CDU-Werte

Tim Krebber begann seine Präsentation mit den Worten: „Die Gerüchte, die Sie in den letzten Tagen über mich gehört haben, stimmen alle nicht.“ Er wies in seiner Vorstellung auf seine örtliche Verwurzelung in Familie, Vereine, beruflich und in der Partei hin. Krebber entsprach seiner Meinung nach den traditionellen Werten der CDU. Er wandte sich direkt an verschiedene Wählergruppen und bezeichnete sich als verlässlich, äußerst geradlinig, lege Wert auf Transparenz.

Auch er würde die Strukturen im Rathaus ändern, behalte den Wissenstransfer der in den nächsten Jahren ausscheidenden Mitarbeiter im Rathaus und die finanzielle Situation der Stadt im Blick. „Emmerich ist eine echte Herzensangelegenheit für mich!“

Jubel und Bravo-Rufe für Claudia Lindlahr

Nach freundlichem Applaus ging es in der folgenden Fragerunde um Barrierefreiheit, den Zustand der Innenstadt, kinderfreundliche Stadt, Vereinshäuser, Brauchtumspflege und Ordnungsamt. Beide Kandidaten gaben dazu ihre Statements ab. Schließlich erfolgte die geheime Stimmabgabe, deren Ergebnis Dr. Bergmann um 20.55 Uhr verkündete: Tim Krebber erhielt 32,5 Proeznt. 66,7 Prozent gingen an Claudia Lindlahr. Gefragt, „Nehmen Sie die Wahl an?“ antwortete Lindlahr Bergmann strahlend, dass sie die Wahl „sehr gerne“ annehme und sich auf den Wahlkampf freue. Ziel sei, stärkste Fraktion zu werden. Das wurde von den CDU-Mitgliedern mit Jubel und Bravo-Rufen quittiert.