CDU vor Ort – Verjüngter Vorstand in Emmerich – CDU will mit „guter Sacharbeit“ punkten

In den Wahlkampfmodus will die CDU erst im Jahr 2020 wechseln, hieß es bei der Jahreshauptversammlung des Emmericher Stadtverbands. Kritik am Bürgermeister gab es trotzdem. Bert Gricksch wurde als Vorsitzender bestätigt.

Der CDU-Stadtverband hat sich neu aufgestellt. „Wir haben eine tolle Mannschaft zusammen mit einer guten Mischung: jünger, weiblicher und mit Menschen mit Migrationshintergrund, so dass wir die ganze Emmericher Gesellschaft erreichen können“, sagte der Stadtverbandsvorsitzende Bert Gricksch nach den Wahlen, die im Rahmen einer offenen Mitgliederversammlung am Donnerstag stattfanden. 55 Mitglieder und einige Gäste konnte er in der Societät begrüßen.

 

Verjüngteer Vorstand

Jeder Kandidat bekam eine überzeugende Zustimmung. Bert Gricksch wurde mit 51 Stimmen als Vorsitzender wiedergewählt, Stellvertreter wurden Erik Arntzen, Sandra Bongers und Matthias Reintjes, Kassierer bleibt Guido Langer. Sigmar Peters macht weiter als Schriftführer, René Pommerin wurde neuer Mitgliedsbeauftragter und Marie Reeke neue Pressesprecherin. Die 24-Jährige wohnt in Elten und studiert Sozialwissenschaften und Germanistik. Als Beisitzer wurden Botho Brouwer, Hans-Joachim Büscher, Michael Furgol, Silke Jelenski, Neriman Keles, Irina Kroll, Gloria Lueb-Verheyen, Darius Markowski, Karl-Heinz Rempe und Sultan Seyrek gewählt. Kassenprüfer sind Sebastian Frölich und Petra Geerling.

 

In seinem Bericht sprach Gricksch über die Aktivitäten der CDU. 30 Anträge habe sie im letzten Jahr gestellt, sich um den Bahnhof, de Wette Telder und das Parkhaus am Kleiner Wall gekümmert. Er lobte die engagierte Arbeit der Frauen- und Seniorenunion, der jungen Union und der Ortsverbände. Die Mitgliederzahl liegt bei knapp über 300, es gab rund zehn Neuaufnahmen, aber nur zwei Austritte in 2018. „Wir sind einer der stabilsten Stadtverbände im Kreis.“ Wanderarbeiter, ISEK und das Sondervermögen stehen ebenfalls als Thema im Fokus. Kassierer Guido Langer erklärte zur finanziellen Situation: „Wir sind hier zurzeit gut aufgestellt, können auch nach den Wahlen 2017 einen ausgeglichenen Kassenbestand vorweisen und haben für die Wahlkampfzeit ein ausreichendes Polster.“

 

Kritik am Bürgermeister – Wichtige Projekte müssen Chefsache werden

Fraktionsvorsitzender Reintjes lobte die engagierte Arbeit in den Gruppen vor Ort. „Wir sind die letzte Volkspartei in Emmerich“, sagte er. Die CDU erwarte mehr Einsatz vom Bürgermeister. „Aber wir wollen uns nicht über andere definieren, sondern über unsere eigene gute Arbeit.“ Die CDU trage Verantwortung für die Stadt, man wolle gestalten, nicht verhindern. „Wir bereiten uns auf die Wahl vor, sind aber noch nicht im Wahlkampfmodus, sondern wollen noch bis 2020 gute Sacharbeit leisten. Wir haben den Anspruch, den Bürgermeister zu stellen, da müssen wir mit Themen und guter Arbeit überzeugen.“

 

Reintjes sprach verschiedene Themen an: Die Kita-Gebühren seien zu hoch. „Niedrige Gebühren sind ein guter Standortvorteil.“ Man investiere viel in die Gesamtschule, müsse dabei aber immer den Elternwillen im Auge behalten. So sei es ein Warnsignal, dass 30 bis 40 Schüler Schulen in Rees oder Berufskollegs besuchen.

 

Wichtig sei die Verzahnung von Tourismus und Einzelhandel, da sei das Sondervermögen ein guter Grundstein. Gerade auch für jüngere Leute sei das Thema „Infrastruktur und Stärkung des ländlichen Raumes“ wichtig. „Wir wollen ein flächendeckendes Internet und eine gute Verkehrsanbindung.“

 

Die CDU habe zudem vorgeschlagen, den Bahnhof zu kaufen und ihn als „Eingangstor von Emmerich“ entsprechend zu gestalten. Wichtig sei da der barrierefreie Zugang zu den Gleisen. Reintjes sprach auch das Problem der Wanderarbeiter an. Anfang Mai gebe es dazu in Praest eine Bürgerinformation. Außerdem kündigte er eine Befragung der CDU-Mitglieder an, in Form von Workshops oder Fragebögen, zum Thema „Wo sehen sie Emmerich im Jahr 2025?“ Zum Schluss appellierte Reintjes an alle, bei der anstehenden Europawahl wählen zu gehen.